SC DHfK Leipzig – Rekordverein und Sportfamilie in Grün-Weiß
Wie ein Leipziger Club Sportgeschichte schrieb und die Stadt bis heute bewegt
Wenn ihr über große Sportmomente in Leipzig sprecht, führt am SC DHfK Leipzig kein Weg vorbei. Der Traditionsclub verbindet DDR-Spitzensportgeschichte mit moderner Sportfamilie – rund 6.200 Mitglieder trainieren heute in 21 Abteilungen an fünf Standorten quer durch die Stadt. Vom Kindersportzentrum bis zur Handball-Bundesliga, vom Ruderzentrum in Burghausen bis zur Arena Leipzig: Der SC DHfK ist Rekordverein, Talentschmiede und Breitensport-Anlaufstelle in einem.
Von der DDR-Talentschmiede zur modernen Sportfamilie
Gegründet wurde der Sportclub Deutsche Hochschule für Körperkultur am 20. September 1954 in Leipzig, eng angebunden an die gleichnamige Sporthochschule. Schon in den 1950er und 1960er Jahren entwickelte sich der Club zu einer der zentralen Talentschmieden im DDR-Leistungssport. Athlet:innen des SC DHfK dominierten in Leichtathletik, Schwimmen, Rudern, Kanu, Handball und Radsport internationale Wettbewerbe und machten Leipzig weltweit als Sportstadt bekannt.
Mit der Wende 1990 folgte der Einschnitt: Die Hochschule wurde aufgelöst, der Verein musste sich neu aufstellen. In den 1990ern entstanden neue Abteilungen, die Handball-Sektion wurde mehrfach wiederbelebt. Erst 2007 begann die heutige Ära, als die Handballabteilung der SG MoGoNo geschlossen zum SC DHfK wechselte. Seitdem hat sich der Club vom ehemaligen DDR-Spitzenclub zu einem modernen Mehrspartenverein entwickelt – mit breiter Basis in der Stadt.
Rekorde, Medaillen, Legenden
Der SC DHfK Leipzig reklamiert für sich, gemessen an Olympiagold einer der erfolgreichsten Sportvereine der Welt zu sein. Bis 1989 sammelten Sportler:innen des Clubs 93 olympische Medaillen und 136 WM-Goldmedaillen. Insgesamt haben 82 Athlet:innen des SC DHfK Olympia-Medaillen gewonnen – zusammen rund 123 Stück. Namen wie Radstar Täve Schur, Schwimm-Ikone Kristin Otto, Kanuslalom-Olympiasiegerin Angelika Bahmann oder Hürdensprinter Thomas Munkelt stehen für diese Ära.
In Leipzig ist vielen vor allem die Handball-Historie präsent: Die Männer wurden zwischen 1959 und 1968 sechsmal DDR-Meister und holten 1966 den Europapokal der Landesmeister. Heute sorgt neben dem Handball die Breite des Erfolgs für Aufmerksamkeit: Faustball-Junioren holten deutsche Meistertitel, Finswimmer gewannen bei den World Games 2025 Gold mit Weltrekord, und in vielen olympischen Sportarten stellt der SC DHfK regelmäßig Medaillengewinner:innen.
Heute: Mehrspartenverein mit Bundesliga-Handball
Aktuell bietet der SC DHfK Leipzig 21 Sportabteilungen – von klassischen olympischen Disziplinen wie Leichtathletik, Schwimmen, Judo und Rudern über Teamsportarten wie Handball, Wasserball, Floorball und Faustball bis hin zu Frauenfußball, Rollstuhlsport und einem umfangreichen Fitness- und Reha-Bereich. Mit rund 6.200 Mitgliedern ist der Club der zweitgrößte Sportverein Leipzigs.
Zentrum des Vereinslebens ist das Sportforum im Leipziger Westen mit der QUARTERBACK Immobilien Arena, wo die 1. Männermannschaft seit 2015/16 durchgängig Handball-Bundesliga spielt. Dazu kommen Standorte im ganzen Stadtgebiet: das Ruderzentrum in Leipzig-Burghausen, Schwimmhallen in Gohlis und Grünau, ein eigenes Fitness- und Gesundheitszentrum und das Kindersportzentrum für die Jüngsten. Der Profi-Handball ist in die SC DHfK Handball GmbH ausgelagert, der e.V. bleibt Mehrheitseigner und treibt die Jugendförderung.
Nachwuchs und Stadtteile: tief verwurzelt in Leipzig
Nachwuchsförderung zieht sich wie ein roter Faden durch den SC DHfK. Im Kindersportzentrum werden wöchentlich über 90 Kurse für Kinder von eineinhalb bis zehn Jahren angeboten. Ältere Talente fördert das Leichtathletikzentrum gemeinsam mit dem Sportgymnasium Leipzig, im Rudern kooperiert der Club mit dem Landesstützpunkt Westsachsen.
Gleichzeitig ist der Verein tief in den Leipziger Stadtteilen verankert. Die Faustball-Abteilung etwa bietet an über 25 Schulen kostenlose Schnupperkurse an – in Lindenau, Grünau oder Schönefeld werden Kinder so früh an Vereinssport herangeführt. Dazu kommen Events wie das Kindernachtrennen im Zoo Leipzig oder die Familien-Olympiade im Clara-Zetkin-Park, die den SC DHfK jedes Jahr mitten in die Stadtgemeinschaft tragen.
Anders als RB Leipzig mit wenigen hundert Fördermitgliedern ist der SC DHfK ein echter Mitgliederverein: tausende aktive Sporttreibende statt reines Profiteam. Mit Frauen- und Mädchensport, Behindertensport und breit aufgestellten Gruppen ist der Club in vielen Lebensrealitäten der Leipziger:innen präsent.
Zukunft: Bundesliga halten, Nachwuchs fördern, Olympia träumen
Im Profihandball bleibt das Ziel, Leipzig dauerhaft erstklassig zu vertreten und den Verein perspektivisch wieder im Tabellenmittelfeld zu etablieren. Parallel investiert der Club in Olympia-Perspektiven: Ausgewählte Leichtathlet:innen erhalten mit Blick auf Los Angeles 2028 städtische Förderverträge, um unter Leipziger Bedingungen Weltklasse zu erreichen.
Die 2024 gegründete Frauenfußball-Abteilung soll mittelfristig in höhere Ligen aufsteigen, die Faustballer peilen nach dem Zweitliga-Aufstieg die 1. Bundesliga an. Und im Hintergrund läuft die Initiative „GOLD for Leipzig“ – eine mögliche Olympiabewerbung Leipzigs für 2040, bei der der SC DHfK als größter Leistungssportverein der Region ein natürlicher Partner wäre.
Euer Weg zum SC DHfK – und zur Community
Ob ihr im Leipziger Norden Rollstuhlbasketball spielen wollt, im Westen Handball trainiert oder eure Kinder im Kindersportzentrum die ersten Purzelbäume schlagen sollen: Der SC DHfK Leipzig bietet fast überall in der Stadt passende Angebote. Alle Infos zu Abteilungen und Probetrainings findet ihr auf der Vereinswebsite und bei @dhfkleipzig auf Instagram.
Wenn ihr wissen wollt, welche Vereine sonst noch in Leipzig aktiv sind und welche Geschichten dahinterstecken, dann folgt @leipzigsportinsider – und helft mit, Leipzig als Sportstadt sichtbarer zu machen.